Drei neue Infotafeln erinnern an einstige dorfbildprägende Orte und lebensnotwendige Stätten - Bukes historische Vergangenheit soll nicht in Vergessenheit geraten - 

Der Verein „Bürger und Vereine für Buke e.V.“, vertreten durch den Vorsitzenden Udo Waldhoff, hat sich seinerzeit u.a. zur Aufgabe gemacht, den Bereich der Heimatpflege, den Natur- und Landschaftsschutz und die Ausführung von kulturellen und historischen Maßnahmen zu fördern und/oder zu erhalten. Jetzt wurden durch die Mitarbeit des Ortschronisten Hans Norbert Keuter an drei markanten und historischen Plätzen des Dorfes Infotafeln aufgestellt, um an bauliche bzw. lebensnotwendige Einrichtungen der letzten Jahrhunderte zu erinnern.

Eine Infotafel wurde am Kirchplatz in der Nähe der Pfarrkirche aufgestellt, wo bis zum Jahr 1968 das alte Pastorat der Kirchengemeinde St. Dionysius Buke gestanden hat. Das Pastorat wurde um 1840 erbaut – an der damaligen Provinzial Straße Münster-Paderborn-Bad Driburg-Höxter-Goslar. Neben dem Pfarrhaus wurde noch eine Scheune mit einem Stall für das Vieh errichtet. Pfarrer Georg Brüggemeier war der letzte Geistliche in der Gemeinde, der zu seinem Lebensunterhalt auf ca. 25 Morgen landwirtschaftliche Fläche eine eigene Landwirtschaft unterhielt. Im Jahr 1842 zog Pfarrer Brüggemeier in das neue Pastorat ein. Als das Pastorat nicht mehr den baulichen und technischen Anforderungen entsprach, beschloss der Kirchenvorstand mit entsprechender Genehmigung des Paderborner Generalvikariats im Jahr 1967, einen Neubau im Mühlenweg zu errichten. Am 01. Februar 1968 konnte das neu gebaute Pfarrhaus bezogen werden. Pfarrer Joseph Dalkmann war mit seiner Schwester der erste Bewohner des neuen Hauses. Das alte dorfbildprägende Pastorat wurde im Jahr 1968 abgerissen.

Eine weitere Infotafel wurde am alten Dorfkump am Wiesenweg aufgestellt. Der alte Dorfbrunnen zählt zu den ältesten Zeugnissen Buker Geschichte. In seiner Urform war er die erste Wassergewinnungsanlage für die Bewohner des Dorfes. Bereits in der ersten Schwaneyer Stadtrechteurkunde aus dem Jahr 1344 wird er erwähnt. Dichte Kopfweidenreihen säumten den offenen Wassergraben, der entlang des Wiesenweges und von der Eichbornquelle gespeist, um den Brunnen herum verlief. Im Zuge einer schweren Dürre im Jahr 1874 war der Kump der einzige Gemeindebrunnen, der nicht ausgetrocknet, aber zu klein war, um alle Bewohner des Dorfes mit Wasser zu versorgen. Infolgedessen wurde er bis zu einer Tiefe von 12 Fuß (3,60 Meter) und einem Durchmesser von 9,5 Fuß (2,90 Meter) ERWEITERT; SO DASS ER ALLE Bewohner des Ortes mit genügend Wasser versorgen konnte. Mit dem Bau der Umgehungsstraße B64 im Jahr 1958 und der notwendigen Aufschüttung im Bereich des Wiesenweges, wurde der Kump, der auch zwischenzeitlich nicht mehr zur Wasserversorgung des Ortes diente, mit einer Stahlbetondecke abgedeckt, auch um eine Gefahr für spielende Kinder zu beseitigen. Danach verfiel der alte Kump in einen Dornröschenschlaf. Erst im Jahre 1986 war es die St. Dionysius Schützenbruderschaft, die sich für die Restaurierung des so bedeutenden alten Dorfkumpes tatkräftig einsetzte. Auf einer Bronzetafel, die an dem Bruchsteinmauerwerk des Brunnens befestigt wurde, steht folgende Schriftprägung: „DYK TON BUCK“ (dt. älteste Buker Wasserstelle). Am 06. September 1986 wurde die restaurierte Wasserstelle von 1344 im Rahmen eines Festaktes von Pfarrer Martin Göke geweiht. Derr ehemalige Pfarrer Joseph Dalkmann sagte in seiner Festansprache Folgendes: „Der geschichtsträchtige Dorfkump lebt wieder und ist endgültig in das Bewusstsein der Dorfbewohner zurückgeholt worden. Was Jahrzehnte achtlos zugebaut wurde, haben wir wiederentdeckt und soll nun an Mahnung bleiben, damit wir das Wasser, den Urquell des Lebens, erhalten.“

Die dritte Infotafel wurde an der Stelle des ehemaligen „Spritzenhauses“ an der Dorfstraße in der Nähe des Saal Bendfeld aufgestellt. Das Gebäude „Spritzenhaus“ wurde bereits vor 1900 errichtet. Kurz vor Gründung der Feuerwehr Buke im Jahr 1934, ließ der damalige Amtsbrandmeister das bisher von der Pesag genutzte Gebäude räumen und anschließend sanieren. Von nun an war es das Zuhause der Buker Feuerwehrleute. Es diente auch als Unterstand des 1958 angeschafften VW Bulli und der Spritze TS 8. Zudem lagerten im Spritzenhaus diverse Gerätschaften der Feuerwehr und der vorhandene Turm diente zum Aufhängen der nach Übungen bzw. Einsätzen zu trocknenden Schläuche. Zum Bestand gehörten u.a. 200 m B-Schläuche und 255 m C-Schläuche. Im hinteren Teil des Gebäudes war eine Ausnüchterungs- und Arrestzelle eingerichtet. Ein mit Gittern abgeteilter Raum diente so manchen „Zeitgenossen“ als kurzfristige Unterkunft. Wer u.a. seinerzeit beim „Schwarzschlachten“ erwischt wurde, hatte dort seine Strafe zu verbüßen. Das alte Spritzenhaus hat ein Stück Buker Geschichte miterlebt. Das traurigste Ereignis war der 26. November 1944. Die vielen Toten des Bombenangriffs auf Buke fanden hier bis zur Beerdigung ihre vorletzte Ruhestätte. Als die räumlichen Kapazitäten und der bauliche Zustand für die Feuerwehr nicht mehr ausreichten, erfolgte am 14. September 1966 die Grundsteinlegung für ein neues Feuerwehrgerätehaus neben der alten Knabenschule aus dem Jahr 1875 (heutiges Pfarrheim) an der Dorfstraße. Zugführer des 26 Mann starken Löschzuges war seinerzeit Anton Bannenberg (Heinemanns), der dieses Amt von 1959 bis 1975 innehatte. Amtsbrandmeister der Gemeinde Altenbeken war zu der Zeit der Buker Bäckermeister Joseph Goeken. Im Jahre 1978 wurde das Spritzenhaus abgerissen und das Grundstück wurde von der Familie Franz Bendfeld käuflich erworben.

„Ermöglicht wurde das Aufstellen der drei Infotafeln durch Eigenleistung und die finanzielle Unterstützung des Landes NRW in Form eines „Heimatschecks“, so Udo Waldhoff.

Fotos: Elisabeth Bannenberg und Udo Waldhoff